Kokuho - The Master of Kabuki

Kokuho - The Master of Kabuki

Nach dem Tod seines Vaters wird der 14-jährige Kikuo unter die Fittiche des berühmten Kabuki-Schauspielers Hanjiro genommen. Zusammen mit Shunsuke, Hanjiros einzigem Sohn, beschliesst er, sich dieser traditionellen Form des Theaters zu widmen. Über Jahrzehnte hinweg entwickeln sich die beiden jungen Männer gemeinsam weiter – von der Schauspielschule bis zu den grossen Bühnen – zwischen Skandalen und Ruhm, Bruderschaft und Verrat. Regisseur Lee Sang-il hat mit seinem Spielfilm ein beeindruckendes, immersives Werk geschaffen, das uns in die Welt des Kabuki-Theaters entführt. Ein episches Kino- und Theaterspektakel!

Das Epos von Lee Sang-il setzt an im Jahr 1964 und umfasst nicht weniger als ein halbes Jahrhundert: Hanjiro, der berühmteste Kabuki-Schauspieler seiner Zeit, entdeckt das Bühnentalent des jungen Kikuo, Sohn eines Yakuza-Bosses. Als dessen Vater getötet wird, nimmt der Bühnenstar den Jungen bei sich zu Hause auf und lehrt ihn gemeinsam mit seinem eigenen Sohn Shunsuke das Kunstwerk des Kabuki. Zwischen den beiden Jungen, die Seite an Seite trainieren, entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, doch nach und nach schleicht sich Rivalität in ihre Beziehung ein. Nur einer kann den abtretenden Hanjiro ersetzen und mit dem Ehrentitel «Kokuho» (Nationalschatz) geehrt werden.

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Shuichi Yoshida und uraufgeführt an der Quinzaine des cinéastes in Cannes, sorgt der Film seitdem für Wogen der Begeisterung und wurde zu einem Megahit im heimischen Boxoffice. In Japan ist er mit über 10 Millionen Eintritten einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, 2026 repräsentiert er seine Heimat im Oscar-Rennen. Neben Altstar Ken Watanabe (The Last Samurai, Inception, u.v.m.) brillieren Ryo Yoshizawa und Ryusei Yokohama in den Hauptrollen – die zwei Jungstars mussten über ein Jahr lang die Kunst des Kabuki trainieren, um ihrer Rolle gerecht werden zu können. Sie treten auf der Bühne in Frauenrollen auf, als sogenannte «Onnagata», eine Tradition, die bis ins frühe 17. Jahrhundert zurückreicht, als Frauen aus moralischen und politischen Gründen der Zugang zum Kabuki verwehrt wurde.

Onnagata und Yakuza, Anmut und Gewalt: Im Film treffen zwei gegensätzliche Welten aufeinander, die jedoch eng mit der japanischen kulturellen Identität verbunden sind. So erzählt Lee Sang-il in diesem mitreissenden Drama auf und neben der Bühne von Freundschaft, Liebe und Rivalität und lässt wie schon Chen Kaige mit Farewell My Concubine die Grenzen zwischen echtem und Bühnenleben verschwimmen. Hinter den glänzenden Masken und Kostümen enthüllt er die Opfer, die Bühnenstars auf der Suche nach künstlerischer Perfektion einzugehen bereit sind – und die Freundschaften und Familien zerstören können. Ein episches Meisterwerk von tragischer Schönheit, das zugleich bewegt und verzaubert.

Sprache: Japanisch /df
Altersbegrenzung: FSK ab 16 Jahren

19.00 Uhr: Fr. 02. Januar  (OV/df) • 19.00 Uhr: So. 04. Januar  (OV/df)
19.00 Uhr: Mo. 05. Januar  (OV/df)

Land: Japan
Jahr: 2025
Genre: Drama
Filmlänge: 174min
Regie: Lee Sang-il
Cast: Ryō Yoshizawa (Kikuo), Ryusei Yokohama (Shunsuke), Ken Watanabe (Hanjiro), Soya Kurokawa (Kikuo als Kind), Keitatsu Koshiyama (Shunsuke als Kind), Mitsuki Takahata (Harue), Nana Mori (Akiko), Shinobu Terajima (Sachiko), Min Tanaka (Mangiku)